Nach dem offenen Weihnachtssingen rund um Lok Friedrich am dritten Advent folgte nun Heiligabend der erste Weihnachtsgottesdienst in der Eingangshalle des Wittener Hauptbahnhofes.
Um 14 Uhr feierte Superintendentin Julia Holtz und Musiker Wolf Codera einen Gottesdienst, nicht nur um Reisende zum Innehalten zu bewegen. Eigentlich hätte auch Claus Humbert dabei sein sollen. Denn der am dritten Advent verstorbene Pfarrer aus Annen hatte die Idee zu der ungewöhnlichen Feier. „Wir denken, es ist in seinem Sinne, diesen ökumenischen Impuls-Gottesdienst trotzdem anzubieten“, so Holtz.
Impuls, das bedeutet: Es war eine kurze Veranstaltung, etwa eine halbe Stunde lang, und sie sollte jenen eine kleine weihnachtliche Anregung bieten, die nicht in die Kirche gehen wollen. „Unsere Weihnachtsgottesdienste sind gut besucht. Aber es gibt ganze Gruppen, die nicht kommen, weil ihnen Kirche fremd geworden ist. Deshalb gehen wir mit unserer Botschaft zum Hauptbahnhof“, sagt die Geistliche.
Sie selbst bot stichwortartige Gedanken-Impulse. Wer kommt, der hört außerdem die Weihnachtsgeschichte. Und es gab volkstümliche Lieder zum Mitsingen, die Wolf Codera musikalisch begleitete. Vor und nach dem Gottesdienst improvisierte er außerdem auf einem exotischen Instrument: der ungarischen Variante einer Klarinette.
„Tarogato“ heißt sie im Ursprungsland. Laut Codera bietet sie „einen Sound, der hinhören lässt“.
Am Ende gab es für die über 100 Zuhörer auch noch eine Weihnachtstüte, herzlichen Dank dafür.