Ökumene am Fluß

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus –

trotz dieses gängigen Sprichworts stößt die bevorstehende Vollversammlung des ökumenischen Weltkirchenrates bisher auf wenig Resonanz in den Gemeinden vor Ort. Das ist ein Grund, warum die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) unter dem Motto „Ökumene am und im Fluss“ ein ökumenisches Pilgerprojekt gestartet hat. 

Mit dem Fahrrad geht es entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse von NRW nach Karlsruhe, wo am 31. August die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) beginnt. Der Weltkirchenrat tagt erstmals in seiner Geschichte in Deutschland.

Der Startschuss zu diesem Pilgerweg fiel am Samstagvormittag in Witten. 35 Mitglieder aus den sechs Mitgliedskirchen der lokalen ACK begannen mit einer Pilgerandacht in der St. Franziskuskirche und radelten dann bei strahlendem Wetter den Ruhrtalradweg entlang bis nach Bochum-Dahlhausen, wo sie von einer Delegation der Essener ACK empfangen wurden. Auch der Wittener Bürgermeister Lars König war mit von der Partie. Das gute Miteinander zwischen den Religionsgemeinschaften ist ihm ein Herzensanliegen.

In der Mittagszeit legte die bunt gemischte Gruppe einen Zwischenstopp in der Hattinger St. Georgskirche ein, wo eine kleine geistliche und körperliche Stärkung auf die Pilgernden wartete. Neben einem erbaulichen Impuls gab es dort auch eine schmackhafte Suppe und Brot. In Bochum-Dahlhausen wurde der Pilgerstab dann an Vertreter der katholischen und der neuapostolichen Kirche übergeben, die sich am kommenden Samstag aufden Weg Richtung Essen Kettwig machen werden.

„Natürlich verändern wir mit so einer Fahrradtour nicht die Welt“, meint Superintendentin Julia Holtz schmunzelnd, „aber wir haben heute nicht nur ökumenische Gemeinschaft im wahrsten Sinn des Wortes erfahren, sondern darüber hinaus auch ein sichtbares Zeichen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gesetzt.“ 

Julia Holtz
Superintendentin

Veröffentlicht am:
25. April 2022