Das Leben ist „immer im Fluss“, wussten schon die alten Griechen, „alles fließt“ sagten sie. Nicht erst in unserer heutigen Zeit haben viele Menschen das Gefühl, dass Dinge und Entwicklungen sich immer schneller wandeln und verändern.
Auch die Art, wie wir mit dem Abschiednehmen, dem Sterben und der Erinnerung an unsere Toten umgehen, verändert sich. Nur noch wenige werden von Freunden und Nachbarn „zu Grabe“ tragen. Nicht selten findet gar keine Trauerfeier statt, in der feste und gewachsene Rituale helfen, die Trauer und das Abschiednehmen zu gestalten.
Für Christinnen und Christen hängt der Glaube an die Auferstehung und das ewige Leben nicht von der Bestattungsform ab. Eher umgekehrt ist die Form ein Ausdruck ihres Glaubens.
Der November ist mit dem Gedenken an die Verstorbenen verbunden. Katholische Christen erinnern ihre Toten an Allerheiligen (1.Nov.) und Allerseelen (2.Nov), evangelische Christen am Ewigkeitssonntag (volkstümlich: Totensonntag). In den Gottesdiensten werden die Namen derer laut verlesen, die im Laufe des Jahres verstorben sind. Nicht selten wird den Hörenden dabei bewusst, dass die Namen und damit auch die dazu gehörenden Menschen schon fast aus dem Gedächtnis verschwunden sind.
Jesus sagt zu seinen Leuten: Freut euch, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind (Lukasevangelium 10 Vers 20). Wir werden also nicht in Vergessenheit geraten.
Hinrich Schorling